Der Vortrag gliedert sich in drei Teile. Im ersten Abschnitt wird die wirtschaftliche und freizeitliche Nutzung der Saale durch die Bernburger Bevölkerung vorgestellt. Der Beginn der Dampfschifffahrt 1839 und die Weiterführung durch die Kettendampfer 1884 waren für Bernburg prägend. Wassersport war sehr beliebt, einerseits als sportliche Betätigung in Ruderklubs (Victoria und Hansa) und andererseits als Freizeitvergnügen (Wasserfreunde und Paddler-Gilde). Auch die vielen Badeanstalten hatten für die Menschen einen hohen Stellenwert. Den Abschluss des ersten Teiles bilden negative Auswirkungen des Wassers, Überschwemmungen und Dürren.
Im Mittelpunkt des zweiten Vortragsteiles steht die Geschichte der Bernburger Wasserkunst (Wasserversorgung). Betrachtet wird vom Beginn im Jahr 1607 bis zum Anschluss an die Rappbodetalsperre 1965 der lange Kampf der Bernburger für ihre Trink-, Brauch- und Abwasserversorgung. Den Schwerpunkt soll die Zeit zwischen 1830 (Beginn der Bernburger Industrialisierung) bis 1874 (Inbetriebnahme eines Wasserleitungssystems) bilden. Beschrieben wird das unterschiedliche Leben der Bürger mit und an den beiden Hauptbrunnen, in der Bergstadt (Waisenhausplatzbrunnen) und der Talstadt (Bärbrunnen). Die hygienische Bedeutung des Abwasserkanalsystems und ihre bisher wenig betrachteten Sammelbecken in der Stadt erklären einige der gesundheitlichen Probleme dieser Zeit. Den Abschluss des Vortrages bildet im dritten Teil die Erinnerung an die natürlichen Quellen im Bernburger Buntsandstein und die Nutzung des Wassers des sogenannten Gesundbrunnens in Waldau.
Dr. Andreas Schlegel
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